Optimale Verdichtung beim Parkhausbau an der Münchner Allianz Arena.

Boppard, 17.10.2019: In München starteten Ende 2018 die Arbeiten für ein neues Parkhaus zur Entlastung der derzeitigen Parksituation an der Allianz Arena. Im Auftrag der Firma Abenstein Straßen-, Tief- und Pflasterbau GmbH legten die zwei BOMAG Walzenzüge BW 211 D-4 und BW 226 DI-5 mit ihrer hohen Verdichtungsleistung den Grundstein für den perfekten Untergrund.

Im Nordwesten der Allianz Arena in München starteten 2018 die Arbeiten für ein neues Parkhaus mit Platz für 900 PKW. Zusätzlich zu den bestehenden ca. 10.000 Parkplätzen soll das neue Parkhaus für eine Entlastung der Anwohner und für einen besseren Verkehrsfluss bei der An- und Abreise bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen des FC Bayern München sorgen. Vor Baubeginn befand sich auf dem Gelände ein Parkplatz für 93 Busse. Diese Fläche bleibt weiterhin als Busparkplatz erhalten, ein dreistöckiges Parkhaus wird jedoch über dieser Fläche gebaut und mit einer Fußgängerbrücke über die S-Bahngleise direkt mit dem Stadionareal verbunden. Für die Firma Abenstein Straßen-, Tief- und Pflasterbau GmbH kamen auf dieser Baustelle gleich zwei BOMAG Walzenzüge zum Einsatz: Der kundeneigene Walzenzug BW 211 D-4 und der extra für den Einsatz an der Allianz Arena angemietete BW 226 DI-5 mit Polygonbandage und Komfortpaket mit drehbarem Sitz und verstellbarer Lenksäule. In ihrem dreiwöchigen Einsatz im Dezember 2018 zeichneten sich beide Walzenzüge besonders bei der Verdichtung des Naturkies an den bis zu 200 m langen und 4 m breiten Fundamenten des Parkhauses aus. Die Verdichtungsvorgaben wurden nicht nur erreicht, sondern aufgrund der Tiefenwirkung der Polygonbandage des BW 226 DI-5 weit übertroffen.

Nummer 1 auf dem Markt in allen Gewichtsklassen

Eins haben alle Baumaßnahmen gemeinsam: Ihr Untergrund muss tragfähig sein. Deshalb spielen Walzenzüge eine entscheidende Rolle im Bauprozess. Die Anforderungen sind dabei allerdings sehr unterschiedlich. Wer neben einem denkmalgeschützten Haus baut, muss anders verdichten als im Straßenbau über Land. BOMAG bietet eine große Palette an Walzenzügen für jeden Anspruch und gilt seit Jahren weltweit als erfahrener und zuverlässiger Partner und Technologieführer. Auf dem Gelände vor der Allianz Arena waren zwei BOMAG Walzenzüge für mittlere (BW 211 D-4) und schwere (BW 226 DI-5) Verdichtungsarbeiten im Einsatz. Diese D-Ausführungen eignen sich bestens zum Verdichten von hydraulisch gebundenen Materialien, Sand, Kies, Schotter sowie schwach bindigen Böden und Fels. Beide Walzenzüge waren so für den Einsatz auf dem ehemaligen Parkplatz bestens geeignet. Vor allem beim Verdichten dicker Schichten und dem Nachverdichten der bestehenden Schicht an den Fundamenten für das Parkhaus konnten die Walzenzüge ihr Können unter Beweis stellen. Aufgrund der besonderen Tiefenwirkung der Polygonbandage und dem darin verbauten BVC-Richtschwinger des VARIOCONTROL-Systems wurde die BW 226 DI-5 vom Auftraggeber explizit ausgeschrieben.

Polygonbandage und VARIOCONTROL sorgen für optimale Tiefenwirkung

Die Polygonbandage besteht aus drei axial nebeneinander liegenden achteckigen Bandagenelementen, welche jeweils versetzt zum benachbarten Element angeordnet sind. Insgesamt besitzt die Polygonbandage 24 Plattensegmente und 24 verbindende Keilsegmente. Anders als bei einer Rundbandage, deren Kraftwirkungsrichtung sich während des Abrollvorgangs nicht ändert, beruht die besondere Verdichtungswirkung der Polygonbandage auf einem stetigen Kraftrichtungswechsel von Platten- und Keilsegmenten. Während die Plattensegmente höhere Druckkegel als Rundbandagen in der Kontaktzone bewirken, erzeugen die darauffolgenden Keilsegmente sehr hohe Spitzendrücke mit effektiven Knet- und Scherwirkungen, die deutlich über denen einer Stampffußwalze liegen. Die Kombination aus Spitzendruck und Schubkräften ergibt ein verdichtungsförderndes Entspannen des Bodens an der Oberfläche und Luft kann entweichen. Anders als bei Rundbandagen kommt es nicht zur verdichtungsbehindernden Deckelbildung. So ist für den folgenden Plattensegmentkontakt die Voraussetzung für eine große Tiefenwirkung geschaffen. Da die drei Bandagenelemente jeweils versetzt zueinander angeordnet sind, wird ein seitliches Ausweichen des Bodens weitgehend vermieden. Die an den Bandagenaußenrändern angeschweißten Ringe verhindern das Kippen der Bandage, wenn das mittlere Element genau auf der Kante steht und ermöglichen eine zügige Transportfahrt auf festen Untergründen. Alle Polygonwalzen sind außerdem mit dem VARIOCONTROL-System ausgerüstet. Dabei handelt es sich um ein Erregersystem, das gerichtete Schwingungen erzeugt und über ein Selbstregelungssystem verfügt, das während des Verdichtungsprozesses den erforderlichen Energiebedarf erkennt und regelt. Durch automatische Verstellung des Richtschwingers wird die für die Verdichtung maßgebliche Amplitude kontinuierlich angepasst. Die Maschine beginnt mit einer für die Tiefenverdichtung vorteilhaften sehr hohen Amplitude und reduziert diese automatisch mit zunehmender Verdichtung auf das erforderliche Maß, ohne dass die Bandage in einen nachteiligen Sprungbetrieb übergeht. Neben der Regelungsautomatik steht auch ein manueller Arbeitsbetrieb mit sechs Schwingrichtungen zur Verfügung, um bestimmte Verdichtungsanwendungen mit einer fest eingestellten Amplitude zu betreiben.

Verdichtungswerte bis zu 300 MN/m²

Die Kombination aus Polygonbandage und VARIOCONTROL bieten dem Maschinenführer viele Vorteile. Die gute Tiefenwirkung der Polygonwalze wird durch die Zielwertregelung des VARIOCONTROL-Systems nochmals verbessert. Da der Walzenzug BW 226 DI-5 vor allem an den Fundamenten des Parkhauses zum Einsatz kam, war eine gezielte, aber trotzdem starke Verdichtung notwendig. Um die Fundamente nicht zu beschädigen, wurde im Automatikmodus über den Wahlschalter der Maschine der Zielwert von 45 MN/m² eingestellt. Über die integrierte Anzeige im Display konnte der Fahrer die momentan bestehenden Verdichtungswerte ablesen und eine eventuelle Nachverdichtung durchführen. Hier konnten ohne Zielwerteinstellung im manuellen Betrieb Werte von über 300 MN/m² erzielt werden, ohne dass eine Überverdichtung oder Beschädigung der Fundamente stattfand. Nachdem der BW 226 DI-5 durch seine Polygonbandage den gewünschten Verdichtungswert erreicht hatte, kam zu kosmetischen Zwecken auf der letzten Überfahrt die BW 211 D-4 zum Einsatz. Sie sorgte für eine besonders glatte Oberfläche und glich die Wellen aus, die durch die achteckigen Bandagenelemente der Polygonwalze entstanden waren. VARIOCONTROL kam besonders durch die leicht bedienbare und gut sichtbaren Verdichtungsanzeige im Armaturenbrett bei den Fahrern sehr gut an. Zusätzlich zur Messung beim Verdichten erfolgte bei der letzten Überfahrt eine Messung mit BOMAGs TERRAMETER und einem anschließenden Ausdruck des finalen Verdichtungsergebnisses über den maschinenseitigen Drucker. Mit einer Lastplatte am Walzenzug wurde anschließend noch eine Prüfung inklusive Ausdruck des Ergebnisses vorgenommen. So macht es Bomag möglich, präzise und bequem vor Ort das Verdichtungsergebnis zu protokollieren.

Überragende Steigfähigkeit

BOMAG Walzenzüge sind wahre Kletterkünstler. In der D-Version, die auf der Baustelle an der Allianz Arena zum Einsatz kam, erreichen sie eine Steigfähigkeit von bis zu 53 %. Hier ermöglicht die manuelle Slip Control eine gezielte Abstimmung auf die Gegebenheiten des Bodens. Die Hinterachsen haben ein NoSpin-Differenzial mit automatischer Sperrung bis zu 100 %. Durch diese überdurchschnittliche Steigfähigkeit ergaben sich gleich mehrere Vorteile auf der Baustelle. So konnten sowohl der BW 226 DI-5 als auch der BW 211 D-4 problemlos in die Baugruben fahren und manövrieren. Die gute Steigfähigkeit ermöglichte außerdem die Arbeit direkt an den Fundamenten. Diese wurden mehrere Meter tief ausgegraben und mit Naturkies aus dem Münchner Umland aufgefüllt. Die Schüttlagen von 1 m wurden dann mit dem Zielwert von 45 MN/m² durch den BW 226 DI-5 problemlos verdichtet.

Never change a winning team

Hintergrund: Um unnötigen Bodenaustausch zu vermeiden, hatte sich der Generalübernehmer Goldbeck schon in einer frühen Projektphase für eine Tiefenverdichtung entschieden. In Zusammenarbeit mit BOMAG und dem Nachunternehmer Abenstein wurde für das Projekt explizit eine Polygonwalze wegen ihrer besonderen Tiefenwirkung ausgeschrieben. Die Wahl fiel auf den BOMAG Walzenzug BW 226 DI-5, der zusätzlich zum BW 211 D-4 für die Dauer des Projekts gemietet wurde. Der Bauleiter sowie die Maschinenführer zeigten sich sehr zufrieden mit der Leistung der beiden BOMAG Walzenzüge. So verwies der Bauleiter vor allem auf die gute Verdichtung und Tiefenwirkung der Polygonbandage der BW 226 DI-5. Die Zielwertregelung des VARIOCONTROL-Systems und dessen einfache Bedienung überzeugten ihn außerdem. Bei den Fahrern kam die gute Übersicht vom Fahrerstand aus sehr gut an. Gerade an den Randbereichen der Fundamente half die gute Rundumsicht, alles im Auge zu behalten. Der drehbare Sitz sowie die verstellbare Lenksäule sorgten außerdem für eine besonders ergonomische Sitzposition und verbesserten zudem die Sicht beim Arbeiten an den Fundamenten. Die zusätzlichen Arbeitsscheinwerfer auf dem Dach erleichterten außerdem die Arbeiten bei Nacht und in der Dämmerung. Sie sorgten für genügend Ausleuchtung bei Dunkelheit. Mit ihrer optimalen Verdichtungsleistung und Tiefenwirkung dank des VARIOCONTROL Systems und der Polygonbandage der BW 226 DI-5 sowie ihrer hohen Steigfähigkeit schufen die beiden BOMAG Walzenzüge so die Basis für das neue Parkhaus an der Münchner Allianz Arena.

Pressekontakt

BOMAG GmbH

Public Relations

+49 6742 100-0